AWO Themenfrühstück für die ganze Familie

13 11 2014

AWO Themenfrühstück für die ganze Familie

am Mittwoch, 26. November 2014 9:00 Uhr

im Haus der Arbeiterwohlfahrt, Jahnstraße 9, Wirges

In lockerer Runde bei Kaffee und leckeren Sachen mit neuen und alten Wirgesern, ins Gespräch kommen, sich kennenlernen und gemeinsame Interessen entdecken.

Für Unterhaltung und Information ist bestens gesorgt.

Thema des ersten Frühstücks für die ganze Familie ist die Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung.

Als Kostenbeitrag freut sich die AWO über €4,00 pro Person. Willkommen sind alle Menschen – egal ob AWO-Mitglied oder nicht.

Sie haben Interesse, aber die Uhrzeit ist wegen Berufstätigkeit oder anderen Verpflichtungen ungünstig, so lassen Sie es uns wissen. Wir organisieren gerne ein weiteres Treffen – zu einem anderen Zeitpunkt.

Gerne reservieren wir Ihnen einen Platz. Rufen Sie uns an (02602/69696) oder schicken Sie uns eine Mail ov-wirges@awo-westerwald.de

Ihr AWO Ortsverein Wirges, Jahnstraße 9 in 56422 Wirges.





Kinder aus Suchtfamilien stärken

14 02 2014

Berlin, 14. Februar 2014. „Sucht in der Familie belastet oft besonders die Kinder. Um ihnen Schutz zu bieten, braucht es den politischen Willen, die Zusammenarbeit zwischen den Hilfesystemen zu erleichtern und pädagogische Fachkräfte zu einem achtsamen Umgang mit suchtbelasteten Familien zu befähigen“, erklärt AWO Vorstandmitglied Brigitte Döcker. Auf die Situation dieser Kinder hatte jetzt die bundesweite Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien aufmerksam gemacht. Ihr Ziel war es, die gesellschaftliche Tabuisierung von Alkohol-, Medikamenten-, Spielsucht und anderen Abhängigkeitserkrankungen zu durchbrechen. Auch in vielen Einrichtungen der AWO haben Aktionen wie Workshops für Fach- und Lehrkräfte, Online-Chats für Jugendliche, Kreativnachmittage für Kinder oder Angebote für betroffene Eltern stattgefunden.

„Zurzeit sind viele Angebote für die betroffenen Kinder auf Spenden angewiesen. Diese Einrichtungen müssen finanziell und personell besser ausgestattet werden. Dann können sie wirksame Hilfe und Beständigkeit bieten“, verdeutlicht Döcker. Deshalb darf nach dieser Aktionswoche das Thema Sucht in Familien nicht aus der Öffentlichkeit verschwinden. „Etwa jedes sechste Kind in Deutschland lebt mit mindestens einem suchtkranken Elternteil. Viele von ihnen sind gefährdet selbst psychisch krank oder süchtig zu werden. Sie zu schützen und aufzufangen ist eine gesellschaftliche Aufgabe.“

Die Erfahrungen der Suchthilfe und wissenschaftliche Studien zeigen, dass Kinder, die Zuwendung und Sicherheit finden, den familiären Suchtkreislauf verlassen können. Dazu brauchen sie gut erreichbare, altersgemäße Hilfsangebote. „Besonders wichtig sind verlässliche Bezugspersonen in Kindertagesstätten, Schulen, Jugendhilfe und Gesundheitswesen. Wenn sie gut zusammenarbeiten können wir zielgerichtet betroffene Kinder und ihre Eltern unterstützen“, schließt Döcker ab.





AWO Einschätzung zum Koalitionsvertrag

29 11 2013

Wir brauchen ein soziales Deutschland!

Berlin, 28. November 2013. „Der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD ist die Grundlage für unsere fachliche Einschätzung. Entscheidend ist, ob die sozialen Missstände in unserer Gesellschaft konsequent angegangen werden“, erklärt AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. Klar ist: „Für eine sozial gerechte Gesellschaft brauchen wir dringend Investitionen ins Soziale“, ergänzt Stadler. Deshalb sind die anberaumten Ausgaben in Höhe von 40 Milliarden zu begrüßen, gleichwohl deren Finanzierung nachdenklich stimmt. Insbesondere die Kostendeckung von 23 Milliarden Euro aus den Sozialversicherungen ist bedenklich. „Wenn man nachhaltige Sozialpolitik machen und die dringend notwendigen Investitionen solide finanzieren will, wird man um Steuererhöhungen für die obersten Prozent der Gesellschaft nicht umhin kommen“, führt der Bundesvorsitzende aus. Vor allem fehlen konkrete Vorschläge wie die Arbeit in den Kommunen gestärkt wird. Die abschließende Bewertung des vorgelegten Koalitionsvertrages für die 18. Legislaturperiode erfolgt nach den fachlichen Positionen der Arbeiterwohlfahrt. Der angelegte Maßstab ist der AWO Forderungskatalog, der 20 zusammengefasste zentrale Forderungen umfasst. Zu einigen Bereichen sind bereits jetzt erste Tendenzen auszumachen.

Bildung, Betreuung, Erziehung

Die zusätzlichen sechs Milliarden Euro für Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen und Hochschulen der Länder sind richtig. Von einer substanziellen Verbesserung im Bereich Kindertagesbetreuung findet sich im Koalitionsvertrag nichts. So fehlt das Vorhaben eines bundesweiten Qualitätsgesetzes. Es fehlt eine regelhafte finanzielle Beteiligung des Bundes an den Betriebskosten für Kitas.

Pflege

Die AWO begrüßt die Aussagen zu den kurzfristigen Leistungsverbesserungen (beispielsweise der Ausbau der Betreuungskräfte, Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfelds etc.). Positiv zu bewerten ist die Stärkung der ambulanten Pflege. Ein weiterer positiver Aspekt ist der Ausbau der zehntägigen Pflegezeit als Lohnersatzleistung analog zum Kinderkrankengeld mit Rechtsanspruch. Die klare Aussage zur Umsetzung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes wird begrüßt. Unklar bleiben aber der Zeitpunkt und die Finanzierung der Umsetzung. Im Vertrag steht nur, dass die Umsetzung in einem zweiten Schritt geschehen soll und „nur“ 0,2 Prozentpunkte kosten soll. Bisherige Berechnungen, die versprechen, dass niemand weniger bekommt, gehen aber von Kosten aus, die 0,4 – 0,5 Prozentpunkte bedeuten würden. Das Grundsatzproblem der Pflegeversicherung, ihre systembedingte Einnahmeschwäche, wird leider nicht gelöst. Die Finanzierungslücke wird regelmäßig wieder auf der Agenda stehen und es sind immer höhere Belastungen durch die Erwerbstätigen zu schultern, während andere Einnahmen verschont bleiben.

Kinder, Frauen, Familie

Die Anhebung des steuerlichen Entlastungsbetrags für Alleinerziehende ist zu begrüßen. Es ist genauso erfreulich, dass der Koalitionsvertrag mit dem Programm „Perspektive Wiedereinstieg“ den beruflichen Wiedereinstieg von Frauen und Männern regelt. Der Koalitionsvertrag enthält leider keine Aussagen zu Kinderfreibeträgen, Kinderzuschlag, Ehegattensplitting oder Betreuungsgeld – hier sehen wir als AWO weiterhin dringenden Handlungsbedarf.

Beschäftigungspolitik

Die Stärkung der Branchenmindestlöhne über das Arbeitnehmerentsendegesetz ist zu begrüßen. Dasselbe gilt für den Beschluss, dass ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn eingeführt werden soll. Hier fehlen jedoch weitere Informationen und konkrete Umsetzungsschritte. Dasselbe gilt für das geplante Rückkehrrecht aus Teilzeitarbeit in Vollzeitarbeit sowie für die Einschränkungen von Werkverträgen. Die AWO dringt auf eine schnelle Umsetzung und weitere Reformen wie etwa eine Eindämmung von Minijobs, die im Koalitionsvertrag noch fehlen.

Arbeitsmarktpolitik

Positiv zu bewerten ist, dass die Verhandlungspartner eine Erhöhung des Eingliederungstitels in Höhe von 1,4 Mrd. Euro vorsehen. Gleichwohl können damit die Kürzungen der vergangenen Jahre nicht kompensiert werden. Für die Gruppe der rund 400.000 Langzeitarbeitslosen, die absehbar keine Chance auf einen Job haben, fehlen geeignete Instrumente. Zielführend wären Investitionen in Fort-, Weiterbildung und sozialpädagogische Begleitung. Das geplante Programm des Europäischen Sozialfonds, mit dem Arbeitgeber durch Lohnkostenzuschüsse angeregt werden sollen Langzeitarbeitslose einzustellen, wird bereits getestet und läuft äußerst schleppend. Die AWO fordert seit langem einen sozialen Arbeitsmarkt mit sinnvoller Beschäftigung, langfristigen Perspektiven und einer professionellen Begleitung für die Betroffenen. Dies muss als Regelinstrument ausgestaltet sein und nicht als Zusatzleistung über den ESF.

Alterssicherung

Der Koalitionsvertrag sieht bedauerlicherweise keine Änderungen der jetzigen Rentenanpassungsformel vor, die unweigerlich zu noch weiteren Absenkungen des Rentenniveaus führt. Die jetzt beschlossene Regelung eines abschlagsfreien Rentenbezugs mit 63 Jahren nach 45 Versicherungsjahren trägt nicht zur Verringerung der Altersarmut bei. Das Konzept der solidarischen Lebensleistungsrente ist zwar von der Zielrichtung richtig, bringt jedoch für die Menschen insgesamt zu wenig. Problematisch ist die Bedarfsprüfung, die eventuell sogar doppelt vollzogen wird. Etwa dann, wenn trotz allem noch Ansprüche auf Grundsicherung im Alter geltend gemacht werden. Zudem sind die Anspruchsvoraussetzungen sehr eng gefasst. Die AWO fordert ein einfaches Freibetragsmodell: In der Grundsicherung müssen Rentenfreibeträge eingeführt werden. Die Verbesserung bei der so genannten „Mütterrente“ ist grundsätzlich zu begrüßen. Die Anhebung der Kindererziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder um einen Punkt ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Die Mehrkosten von über sechs Milliarden Euro sind jedoch aus Steuermitteln zu finanzieren. An den Kosten für die Kindererziehung sind auch diejenigen zu beteiligen, die keine Beiträge in der gesetzlichen Rentenversicherung leisten. Richtig ist die Verbesserung für die Bezieher von Erwerbsminderungsrenten. Sie sind in den letzten Jahren deutlich unter die Grenze der Grundsicherung im Alter gerutscht. Insofern ist die Änderung der Regelung bei den Zurechnungszeiten zu begrüßen. Insgesamt scheinen die Maßnahmen in Bezug auf die Alterssicherung ungeeignet, Altersarmut zu verhindern und Lebensstandards zu sichern.

Migration

Wir begrüßen die Abschaffung der Optionspflicht für die hier geborenen Kinder von Migranten. Bedauerlicherweise werden die nicht in Deutschland geborenen Kinder nicht berücksichtigt. Darüber hinaus erfreut die verabredete Bleiberechtsregelung als wichtige Verbesserung. Zu kritisieren ist die Beibehaltung des Asylbewerberleistungsgesetzes, die Unterbringung in Lagern, das Festhalten an der Residenzpflicht und das Sachleistungsprinzip. Im gesamten Koalitionsvertrag fehlen klare Aussagen zur Bekämpfung von Rassismus in Deutschland.





Gemeinsame deutschlandweite Standards für die Qualität der Kinderbetreuung – Bundesfamilienministerin Schröder greift Forderung der AWO auf

12 08 2013

Berlin, 12.08.2013. „Der AWO Bundesverband forderte bereits Ende Mai 2013 auf seiner Bundespressekonferenz zum Thema Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für alle Kinder ab dem ersten Lebensjahr, dass dieser Rechtsanspruch nicht auf Kosten der Betreuungsqualität umgesetzt werden darf“, kommentiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler den heute veröffentlichten Vorschlag von Bundesfamilienministerin Christina Schröder für eine bundesweite Qualitätsoffensive in den Kitas. „Wir sind froh, dass unsere Forderungen nun aufgegriffen werden.“

„Die beste Investition in Kinder ist die Investition in frühkindliche Bildung, wie sie in jedem Kindergarten mit hoher Betreuungsqualität tagtäglich erbracht wird“, so Stadler weiter. Nach einer Befragung* unter AWO Kitas leidet diese jedoch enorm unter der Umsetzung des Rechtsanspruches. „Ein schlechter Kita-Platz ist keinesfalls besser als gar keiner“, stellt Stadler klar.

Die AWO fordert bundeseinheitliche (Mindest-)Standards aufgrund pädagogischer (!) Vorgaben. Die Standards müssen sich beziehen auf die Relation Fachkraft / Kind, die Definition von Fachkraft und ein ausreichendes Raumangebot. Gleichzeitig bedarf es einer Debatte um eine bundesweit geltende angemessene Vergütung. Die Finanzierungsstruktur muss überprüft werden. Es muss mehr Geld ins System gesteckt werden – Kitas sind unter- und fehlfinanziert, die Kommunen und die Eltern müssen entlastet, der Bund und die Sozialversicherungssysteme dagegen belastet werden. Die AWO fordert eine stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes am Betreuungsausbau. Gerade wenn der Bund Forderungen (zu Recht!) aufstellt, kann er sich nicht mehr entziehen, dauerhaft und angemessen in die Finanzierung einzusteigen.

„Es bedarf nun einer inhaltlichen Debatte im Rahmen einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe“, so Stadler, „um über die Bundesländergrenzen hinweg für ganz Deutschland gültige Kita-Qualitätsstandards festzulegen, die zu einer Qualitätssteigerung in den einzelnen Bundesländern führen muss. Hieran sind vor allem die Kommunen und die Träger zu beteiligen.“

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) fordert eine Qualitätsoffensive bei Kindertagesstätten. In einem Brief an die stellvertretende SPD-Vorsitzende und Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, aus dem die „Passauer Neue Presse“ (Montagsausgabe) zitiert, schlägt Schröder die Einrichtung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe vor, „um über die Bundesländergrenzen hinweg für ganz Deutschland gültige Kita-Qualitätsstandards festzulegen“.

*Die AWO befragte Kita-Träger, die für über 1.000 Kitas verantwortlich sind, ob und in wie weit sich die Qualität der Betreuung verschlechtert habe. Zu den Ergebnissen.





Zertifikat für Vereinbarkeit von Familie und Beruf für AWO Bundesverband

26 06 2013

Berlin, 26. Juni 2013. Im Rahmen einer feierlichen Übergabe, die von der Bundesfamilienministerin Kristina Schröder geleitet wurde, erhielt heute der AWO Bundesverband das ihm sehr wichtige Zertifikat zum audit „berufundfamilie“. „Der AWO Bundesverband will damit seinen Beitrag dafür leisten, dass sich die Rahmenbedingungen für Familien in unserer Gesellschaft verbessern“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler die Motivation an dem Prozess der Auditierung teilzunehmen. „Immer mehr Beschäftigte legen Wert darauf, genügend Zeit für ihre Familien zu haben“, ist Stadler überzeugt.

Dem Zertifikat vorangegangen war eine umfassende Begutachtung der Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die der AWO Bundesverband bereits erfolgreich praktiziert. „Darüber hinaus haben wir gemeinsam mit den Beschäftigten der Geschäftsstelle Ziele und Maßnahmen identifiziert, die wir in den nächsten Jahren umsetzen wollen“, berichtet der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Stadler. Ein zentrales Element ist dabei die Flexibilisierung der Arbeitszeit, verbunden mit mehr Möglichkeiten der Selbstbestimmung für die Familien.

Mit der in diesem Zusammenhang geschlossenen Zielvereinbarung möchte der AWO Bundesverband die Vielfalt der Familienformen anerkennen und Leistungen wertschätzen, die im familiären Umfeld erbracht werden. „Wir möchten uns aber auch als Arbeitgeber präsentieren, der für Frauen und Männer mit familiären Fürsorgeaufgaben attraktiv ist“, so Stadler, denn vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklungen und des damit verbundenen Fachkräftemangels liege in einer familienbewussten Personalpolitik ein erhebliches Aktivierungs- und Mitarbeiterbindungspotenzial.

 

Der AWO Kreisverband Westerwald gratuliert ganz herzlich!





Rente: Reformflop für Frauen

10 08 2012

Berlin, 10. August 2012. „Der Streit innerhalb der Regierung zeigt, dass weder das Verfahren noch die Inhalte der Rentenreform akzeptabel sind“, kommentiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler den Einspruch des Wirtschaftsministeriums gegen die Rentenpläne. „Diese Reform muss grundsätzlich überarbeitet werden. Das Ziel, Altersarmut zu verhindern, wird glatt verfehlt“, kritisiert Stadler und fügt hinzu: „Vor allem die versprochenen Verbesserungen für Frauen sind ein Flop.“

Altersarmut wird gerade im Westen mehrheitlich Frauen treffen. Aufgrund der herkömmlichen Rollenverteilung ist die Lebensarbeitszeit vieler Frauen geringer als die von Männern. Zudem arbeiten sie häufig in Teilzeit und verdienen meist viel weniger als die männlichen Kollegen. Durch das Ehegattensplitting wird diese für Frauen negative Arbeitsaufteilung staatlich gefördert. In der Konsequenz bliebe Frauen im Alter oft nur eine Minirente. „Die Reformpläne ändern daran nichts. Sie gehen an der Lebenswirklichkeit vieler Frauen vorbei“, kritisiert Stadler.

So werden nur die allerwenigsten Frauen von der Zuschussrente profitieren können, da die vielen notwendigen Beitragsjahre für die meisten unerreichbar seien. Auch die Kombirente würde für die vielen Frauen, die in körperlich belastenden Berufen wie in der Kinderbetreuung oder Altenhilfe arbeiten nicht in Frage kommen, da sie häufig gar nicht bis zur Regelarbeitszeit arbeiten können. „Was wir brauchen sind generelle Verbesserungen im System. Lasst uns dafür sorgen, dass alle Menschen eine auskömmliche Rente erhalten, statt immer an einzelnen Symptomen herumzudoktern.“ so Stadler. Was dabei herauskommt, wenn man so verfährt, zeigt sich jetzt. Die geplante „Familienbetonte Hochwertung bei der Zuschussrente“ setze Fehlanreize, die dem Ziel, einer verstärkten Erwerbsbeteiligung von Frauen – gerade von Alleinerziehenden – entgegenstehen. Aber auch für verheiratete Frauen werden damit die durch das Ehegattensplitting ohnehin schon geringen monetären Arbeitsanreize noch weiter gesenkt.

Zum Thema Altersarmut veranstaltet der AWO Bundesverband gemeinsam mit dem Bremer Zentrum für Sozialpolitik am 24. Oktober in Berlin eine Tagung, bei der über dieses Thema breit diskutiert wird. Zum Flyer der Veranstaltung.





AWO fordert Zeitsouveränität für Familien

15 05 2012

Berlin, 15. Mai 2012. „Familien brauchen Gestaltungsspielräume, um die vielen Anforderungen erfüllen zu können, die heute an sie gestellt werden“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler anlässlich des heutigen Internationalen Tages der Familie. „Zeitsouveränität“ ist für Stadler der Leitgedanke, anders könnten  Familien ihre vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben und Rollen nicht mehr gerecht werden. So würden Familien familiale Fürsorge erbringen, das Familienleben müsste mit der Berufstätigkeit in Einklang gebracht und die Kinder in ihrer Entwicklung unterstützt werden. „Dabei müssen wir den Familien einerseits Unterstützung zukommen lassen, andererseits aber auch die Freiheit geben, die sie brauchen, um ihr Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten und ihrer Verantwortung für die Familie gerecht werden zu können,“ betont der AWO Bundesvorsitzende und fügt hinzu: „Die AWO begrüßt zeitpolitische Konzepte und Maßnahmen auf kommunaler Ebene, die Familien helfen ihre Zeitkonflikte abzubauen, wie zum Beispiel die Schaffung wohnortnaher und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung und familiengerechter Nahverkehrsangebote.“





Betreuungsgeld soll Kinder zweiter Klasse schaffen

25 04 2012

Berlin, 25. April 2012. „Es drängt sich der Verdacht auf, dass Kinder aus Hartz-IV-Familien dieser Gesellschaft weniger Wert sind. Erst wird Hartz-IV-Empfängern das Elterngeld gestrichen und nun sollen sie auch vom Betreuungsgeld ausgeschlossen werden“, kritisiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler den „Vorschlag des Tages“ zum Thema Betreuungsgeld. Mit ihrem Aktionismus und ihren täglich neuen Vorschlägen zum Betreuungsgeld zeige die Bundesregierung ihre ganze Hilflosigkeit. „Egal, was die Bundesregierung noch verspricht und vorschlägt, es macht das Betreuungsgeld weder richtiger noch sinnvoller“, betont Stadler. Klar werde nur, dass das Betreuungsgeld Folgekosten mit sich bringe, die die gesamte Gesellschaft tragen müsste. „Hier wird sich auf Kosten der Bürger der Koalitionsfrieden erkauft“, empört sich Stadler.

„Wir wissen ja seit langem, dass das Betreuungsgeld Fehlanreize schafft und dazu führt, dass gerade die Familien ihre Kinder aus der Kita nehmen bzw. sie gar nicht erst hinschicken, die von einem Kita-Platz besonders profitieren, aber das lässt sich aus Sicht der AWO nicht dadurch lösen, dass man das Betreuungsgeld nur noch Familien mit besserem Einkommen gewährt“, erklärt Stadler. Die Lösung sieht Stadler darin, das gesamte Vorhaben zu kippen. „Alle verfügbaren Mittel und Ressourcen sollten in den Ausbau der Kitas gesteckt werden. Dann kommt das Geld auch da an, wo es hingehört“, betont Stadler.





Familien brauchen Kita-Plätze und keine Endlosdiskussion um das Betreuungsgeld

23 04 2012

Berlin, 23. April 2012. „Die AWO fordert die Bundeskanzlerin auf, dieses peinliche Theater und unwürdige Geschacher um das Betreuungsgeld endlich zu beenden und das Gesetzesvorhaben zu stoppen“,  kommentiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler die täglich neuen Vorschläge zur Umsetzung des Betreuungsgeldes. Die Vorschläge seien allesamt nicht durchdacht und zeigten dadurch nur, dass das gesamte Vorhaben eine Schnapsidee sei. „Es geht hier nur noch um Machtgezänk. Im Interesse der Familien ist das nicht: Familien brauchen Kita-Plätze und keine Endlosdiskussion um ein Betreuungsgeld“, zeigt sich Stadler enttäuscht.

Der AWO Bundesvorsitzende findet die gesamt Idee des Betreuungsgeld überflüssig: „Seit wann gibt es Geld dafür, dass man ein öffentliches Angebot nicht nutzt?“. Abgesehen davon sollte sich Frau Merkel die Blamage ersparen, dass  erst das Bundesverfassungsgericht, das Gesetz kippt. „Wir sollten jetzt alle Energien und alle möglichen Mittel in den Ausbau der Kinderbetreuung stecken“, fordert Stadler. Hier gilt es, ab August 2013 einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf die Betreuung von Kindern, die das erste Lebensjahr vollendet haben, zu gewährleisten. „Mit der Umsetzung des Rechtsanspruches hat die Regierung genug zu tun. Der sollte oberste Priorität haben“, fordert Stadler abschließend.





Achter Familienbericht: Keine Visionen für Familien

15 03 2012

Berlin, 14. März 2012. „Unsere Erwartungen an den Bericht wurden nur teilweise erfüllt“, kommentiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler die Empfehlungen der Sachverständigenkommission zum Achten Familienbericht „Zeit für Familie“, die heute vom Kabinett beschlossen werden. „Dem Bericht fehlen zeitpolitische Visionen und eine systematische Gesamtkonzeption, wie eine familienfreundliche Zeitpolitik entwickelt und vorangebracht werden kann“, bemängelt Stadler die vielfach eher unkonkreten bzw. bereits bekannten Vorschläge der Kommission. „Die Hauptfrage, wie die Zeitsituation aus Sicht der Familien verbessert werden kann, wird nur fragmentarisch beantwortet“, kritisiert der AWO Bundesvorsitzende. Dahingegen begrüßt die AWO ganz ausdrücklich, einige Empfehlungen der Kommission wie zum Beispiel, das Ehegattensplitting abzuschaffen und eine verbesserte steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten zu schaffen.

In weiten Teilen des Berichts „Zeit für Familie“ würde die Zeitproblematik der Familien an den Anforderungen der Wirtschaft entlang bzw. auch daran vorbei diskutiert. „Wir müssen kontinuierlich die individuellen Zeitbedürfnisse von Familien erheben und berücksichtigen. Nur so können befriedigende Lösungsvorschläge entwickelt werden“, betont Stadler. Ein weiterer Kritikpunkt sind die zum Teil widersprüchlichen  Empfehlungen, wie zum Beispiel beim Thema Elternzeit. Hier soll es einerseits im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu flexibleren Möglichkeiten kommen, andererseits aber wird eine Verkürzung der Elternzeit von drei auf zwei Jahre in Erwägung gezogen. Zu wenig berücksichtigt wird zudem das Thema Altersarmut. Mit Blick auf die Entwicklungen sowohl des Renteneintrittsalters als auch der Renten stellt sich die Frage, inwieweit ein Zuviel an Zeit in dieser Lebensphase überhaupt noch für eine zeitpolitische Gesamtkonzeption zur Verfügung steht und genutzt werden kann.