AWO Bezirkskonferenz: Rudi Frick wiedergewählt

18 06 2012
Arbeiterwohlfahrt Rheinland bestätigte Vorsitzenden
Montabaur. Rudi Frick wird auch in den nächsten vier Jahren die Arbeiterwohlfahrt Rheinland führen. Mit großer Mehrheit wählten die Delegierte der Orts-, Kreis- und Stadtverbände der AWO Rheinland den 65-jährigen aus Bad Neuenahr-Ahrweiler heute auf der Bezirkskonferenz in Montabaur mit großer Mehrheit wieder zu ihrem Vorsitzenden. Für Frick ist es die vierte Amtszeit.
Der AWO Bezirksvorsitzende Rudi Frick und seine Stellvertreter „Zukunft sozial gerecht gestalten“ war das Motto der 23. Konferenz. Neben den Wahlen standen Anträge unter anderem zu den Themen Altersarmut, Finanzierung der gesellschaftlichen Aufgaben ab 2050 und Wahlalter ab 16 auf der Tagesordnung. Die Bezirkskonferenz vertritt rund 20.000 Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt in Rheinland-Pfalz. Sie sind in 19 Kreis- und Stadtverbänden und 197 Ortsvereinen organisiert. Zu den AWO Angeboten wie Altenpflege, Kindertagesstätten, Migrationsberatung, Betreuungsarbeit, Hilfe für psychisch Kranke und Arbeitslose, Kinder- und Jugendarbeit, Mutter-Kind-Kuren, Begegnungsstätten, Mobiler Sozialer Dienst kommen regelmäßig internationale Hilfsprojekte hinzu. Die AWO Rheinland ist ein Spitzenverband der freien Wohlfahrtpflege und beschäftigt 1750 Mitarbeiter.„Die Arbeiterwohlfahrt ist einer der großen sozialpolitischen Akteure in Deutschland. Zu ihrer Tradition gehört es, gesellschaftlich Benachteiligten zur Seite zu stehen, Ausgrenzung zu überwinden und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Sie ist eine Säule des deutschen Sozialstaates. Ich danke allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AWO Rheinland für ihr Engagement“, erklärte Sozialministerin Malu Dreyer auf der Bezirkskonferenz.AWO Bundesvorsitzender Wolfgang Stadler wieß auf die großen Aufgaben und Schwerpunkte der AWO in Deutschland hin. Sozialpolitische Interessenvertretung und praktische Hilfeleistungen für Kinder, Jugendliche, Familien, Zuwanderer und alte Menschen nach außen, Stärkung der Mitgliederorganisation und Gewinnung neuer Mitglieder und Unterstützer nach innen seien die Herausforderungen, denen sich die AWO jetzt und in Zukunft zu stellen habe.
Zahlreiche weitere Gäste waren mit dabei, wie VG-Montabaur-Bürgermeister Edmund Schaaf, Montabaurs Stadtbürgermeister Klaus Mies, der Kreisbeigeordnete des Westerwald-Kreises Thomas Roth, MdL Gabi Wieland (CDU), der Vorsitzende des AWO Bezirksverbandes Pfalz Klaus Stalter, der Geschäftsführer der AWO Südwest gGmbh Peter Barrois, der stellvertretende Vorsitzende der AWO Mittelrhein Franz Irsfeld, die Geschäftsführerin des Zukunftsforums Familie Barbara König, der Vorsitzende des AWO Kreisverbandes Westerwald Joachim Jösch, sowie der Vorsitzender der AWO Montabaur Lothar Elsner und bezogen ihre Position zum Konferenzmotto, wie die Zukunft sozial gerecht gestaltet werden kann.
„In einem schwierigen Umfeld haben wir uns mit unseren Einrichtungen, insbesondere den Alten- und Pflegeheimen, sehr gut und stabil positioniert,“ erläuterte AWO Rheinland-Geschäftsführer Winfried Bauer zum Geschäftsbericht 2008 bis 2011. Und verwies mit Stolz darauf, dass die Seniorenzentren der AWO Rheinland landesweit führend bei den Qualitätsprüfungen durch den MDK seien. Als „besonders zukunftsweisend“ charakterisiert Bauer die beim Bezirksverband Rheinland als einzigem großen Altenheim-Betreiber in Rheinland-Pfalz zukünftig möglichen Zeitwertkonten. „Damit können unsere Mitarbeiter zunächst Zeit und Geld ansparen, um anschließend eine längere Auszeit vom Job zu nehmen, wenn es ihrer persönlichen Lebensplanung entspricht; zum Beispiel für längere Reisen, Weiterbildung, Kinderbetreuung oder den vorgezogenen Ruhestand.“Einstimmig beschlossen die Delegierten den Leitantrag Altersarmut. Der Antrag soll in die Bundeskonferenz eingebracht werden und dann die Positionen der AWO zum Thema Altersarmut festlegen.
107 von 113 Delegierten votierten bei der Wahl des Vorsitzenden für Rudi Frick. Frick ist seit dem Jahr 2000 Vorsitzender der AWO Rheinland. Der Berufsoffizier a.D. ist außerdem unter anderem stellvertretender Vorsitzender des Präsidiums des AWO Bundesverbandes, Vorsitzender von AWO International und Vorsitzender von Aktion Deutschland Hilft, ADH. Frick möchte „unsere Mitgliederorganisation und unsere Einrichtungen in eine sichere Zukunft führen, zum Wohl der Mitglieder, Mitarbeiter und Kunden und außerdem die Zusammenarbeit der AWO Südwest stärken und das Miteinander stabilisieren.“ Als stellvertretende Vorsitzende wurden gewählt: Klaus Gewehr (Rhein-Hunsrück), Hans-Georg Götze (Trier-Saarburg), Christiane Heinrich-Lotz (Koblenz) und Ursula Orth (Alzey-Worms). Weitere Mitglieder des neu gewählten Bezirksvorstands sind: Erwin Barabosch, Timm Berg, Maria Bölinger, Karl Fuchs, Joachim Jösch (Kreisvorsitzender der AWO Westerwald), Axel Holz, Helmut Koch, Volkmar Pees, Thorsten Wehner, Ingrid Ely-Herbst, Stefan Heß, Achim Hopfenmüller, Hans-Dirk Nies und Zoran Werner. Als Revisoren wurden Peter Bauer, Ullrich von Tolkacz und Karsten Walter gewählt. Das Schiedsgericht ist mit Manfred Klaßen, Hans Werner Bleck, Klaus Eisenblätter, Marcus Heintel, Dr. Peter Keiner und Axel Redmer besetzt.
Mehr Informationen rund um die AWO Rheinland gibt´s im Internet über www.awo-rheinland.de.
Einfach mal reinklicken: Das Video gibt´s unter:http://vimeo.com/44159163

Quelle: AWO Bezirksverband Rheinland e.V.





1. Historische Konferenz der AWO – Identität durch Wertebindung

25 11 2011

Berlin, 25. November 2011. „Dass sich die AWO zu einem Wohlfahrtsverband mit über 14.000 sozialen Einrichtungen und Diensten entwickelt, hätte unsere Gründerin Marie Juchacz wohl kaum gedacht“, erklärt der AWO Präsident Wilhelm Schmidt während der 1. Historischen Konferenz der AWO – der Auftaktveranstaltung zur systematischen Aufbereitung der Verbandshistorie nach Ende des Zweiten Weltkrieges. „Um so wichtiger ist, dass die AWO ihre Grundwerte Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit nicht aus den Augen verliert“, betont Schmidt und erklärt weiter: „Diese Wertebindung muss sich in unserer tagtäglichen Arbeit widerspiegeln, denn nur so kann sich die AWO von anderen Anbietern sozialer Dienstleistungen unterscheiden.“

Auch wenn die Einrichtungen und Dienste der AWO, den Zwängen des Wettbewerbs unterlägen, dürfte bei allem Streben nach Wettbewerbsfähigkeit die Glaubwürdigkeit des Verbandes nicht aufs Spiel gesetzt werden. „Gute soziale Arbeit kostet“, betont Schmidt und erklärt weiter: „Die Politik darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen, sondern muss die öffentliche Refinanzierung sicherstellen.“

Die Arbeiterwohlfahrt ist unter den Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege auf Grund ihrer Geschichte und ihres gesellschaftspolitischen Selbstverständnisses ein Wohlfahrtsverband mit besonderer Prägung. Sie ist heute in weit größerem Maße als früher Trägerin sozialer Aufgaben und Dienstleistungen. Mit der 1. Historischen Konferenz  suchte sie die kritische Auseinandersetzung mit sich selbst. Initiiert wurde die Veranstaltung von der „Historischen Kommission der AWO“, die die Veranstaltung unter das Motto stellte: „Aus der Geschichte lernen, um zukunftsfähig zu bleiben“.





Zukunft braucht Solidarität und soziale Gerechtigkeit!

19 11 2011

Der neue Vorstand des AWO Kreisverbands Westerwald e.V. v.l.n.r. Michael Schätzel, Andrea Kirsch, Edmute Klein, Hartmut Pinnow, Günter Fischer, Heinz-Dieter Pfehr, Lothar Elsner, Dr. Frank Kleinert, Helmut Breiden, Joachim Jösch, Claudia Jakob

AWO Westerwald wählte neuen Kreisvorstand

Wirges, 17. November 2011 Joachim Jösch ist alter und neuer Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Westerwald e.V.

Der Kreisverband der AWO Westerwald e.V. hat in seiner jüngsten Kreiskonferenz seinen Vorstand neu gewählt. Neben Jösch wurden Lother Elsner und Michael Schätzel als stellvertretende Vorsitzende, Dr. Frank Kleinert als Kassierer sowie Erdmute Klein als Schriftführer in ihrem Amt bestätigt. Als Beisitzer wurden Günter Fischer, Claudia Jakob, Andrea Kirsch, Heinz-Dieter Pfehr und Hartmut Pinnow gewählt. Doris Hübner hatte auf eine erneut Kandidatur verzichtete und wurde mit Applaus verabschiedet.

Auch Helmut Breiden, Ehrenvorsitzender der AWO Westerwald, nahm an der Konferenz teil. Stellvertretend für alle Delegierten sprach er dem Vorstand ein großes Lob für die innovativen und erfolgreichen Entscheidungen der vergangenen Amtsperiode aus. „Menschen dabei zu unterstützen ein gutes und gelingendes Leben führen zu können, ist allererster Auftrag sozialer Arbeit“, betonte Breiden. Der Ansatz, ehrenamtlich wie hauptamtlich Menschen aus vermeintlichen sozialen Randgruppen den Weg in die Mitte der Gesellschaft zu ebnen, erfülle das Motto der AWO Westerwald „… aktiv für soziale Gerechtigkeit“ mit Herz und Leben.

Die Konferenz stand unter dem Motto: „Zukunft braucht Solidarität und soziale Gerechtigkeit“. 84 Prozent aller befragten Bürger befürchten laut AWO Sozialbarometer ein egoistisches Deutschland. Nur 13 Prozent dagegen glauben, dass die Gesellschaft in den kommenden fünf Jahren eher solidarischer wird. „Die Bürger haben offensichtlich ein starkes Gespür für tiefgreifende Veränderungen“, so der AWO Kreisvorsitzende Joachim Jösch. „Ihr Glaube und das Vertrauen in die soziale Gestaltungskraft von Politik und Gesellschaft sind scheinbar verloren gegangen.“ Natürlich sei den Bürgern klar, dass die Wirtschafts- und Finanzkrise nicht ohne Folgen für die deutsche Haushaltspolitik und damit auch für sie bleiben werde. „Angesichts einer sozial unausgewogenen Politik der letzten Jahre fürchten sie jedoch eine ungerechte Lastenverteilung“, betont Jösch.

Die wachsende Spaltung zwischen Arm und Reich ist eines der größten gegenwärtigen Probleme. „Wenn es den Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nicht gelingt, gemeinsam diese Spaltung zu bekämpfen, hat dies unabsehbare Folgen auf das demokratische Gemeinwesen insgesamt“, mahnte Jösch. Schon jetzt hänge gute Bildung, angemessener Wohnraum, stabile Gesundheits- und Altersvorsorge und damit die Nutzung von Teilhabechancen maßgeblich vom Geldbeutel ab. „Wir rufen die politisch Verantwortlichen auf den Weg in die Zwei-Klassen-Gesellschaft umgehend zu beenden“, forderte Jösch.