AWO verleiht Heinrich-Albertz-Friedenspreis an Jutta Limbach

10 11 2011


Berlin, 08. November 2011. Mit der heutigen Verleihung des Heinrich-Albertz-Friedenspreises würdigte die AWO in Anwesenheit zahlreicher namhafter Gäste aus Politik und Gesellschaft, das Wirken und Handeln von Prof. Dr. Jutta  Limbach. So empfand der AWO Präsident Wilhelm Schmidt „eine tiefe Ehre, dass wir Jutta Limbach als eine der großen Demokratinnen in diesem Lande ehren dürfen, die sich besonders durch ihre unermüdliche Bereitschaft, sich für das Gemeinwesen zu engagieren, auszeichnet“. Jutta Limbach setzt sich stets und besonders in ihren früheren Positionen als Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts und als Präsidentin des Goethe-Instituts für das Recht, für die demokratischen Grundwerte und für die Gleichberechtigung von Frauen ein. Dabei zeichnete sie sich immer durch ihre hohe Fachlichkeit, ihre innere Unabhängigkeit und den Mut zu unbequemen Wahrheiten aus.

Die Laudatio auf Prof. Dr. Jutta Limbach hielt der vorangegangene Preisträger Dr. Hans-Jochen-Vogel. Der ehemalige Bundesminister, Bundesvorsitzender der SPD und Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion ehrte Limbach indem er unter anderem betonte, dass sie „die mit ihren Positionen in der öffentliche Verantwortung verbundenen Machtbefugnisse nicht zur Stärkung des eigenen Egos, sondern für die Verbesserung der Lebensverhältnisse ihrer Mitmenschen nutzte.“

Die Preisträgerin fühlte sich sichtlich geehrt und erinnert daran, dass der Namensgeber des Preises Heinrich Albertz „unter Politik die Aufgabe verstand, die Mühsal der menschlichen Existenz zu erleichtern“. Deshalb könne die Arbeiterwohlfahrt zu Recht stolz sein, dass er von 1949 bis 1965 ihr Bundesvorsitzender war. Zudem betonte Limbach, dass die politischen Freiheits- und die sozialen Teilhaberechte einander wechselseitig bedingen und dass sie beide die Grundlage einer Demokratie wären. In diesem Zusammenhang kritisierte sie: „Die von Marie Juchacz ersehnte Chancengleichheit lässt nach wie vor zu wünschen übrig. Noch immer hängen die Bildungschancen der Kinder von den Berufen und von den Einkommen der Eltern ab. Wir sind nach wie vor gefordert, die Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die aus der familiären Herkunft der Eltern resultieren“, betonte Limbach abschließend.

Mit dem Heinrich-Albertz-Friedenspreis ehrt die AWO seit 1999 Persönlichkeiten, die Solidarität und soziale Verantwortung in den Mittelpunkt ihres Lebens stellen und die sich um die Ausgestaltung der Grundwerte Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit und um den inneren und äußeren Frieden in besonderer Weise verdient gemacht haben. Jutta Limbach ist bereits Preisträgerin der Marie-Juchacz-Plakette, der höchsten Auszeichnung der Arbeiterwohlfahrt.

Bisherige Preisträger:

1999: Johannes Rau

2001: Paul Spiegel

2005: Gerhard Schröder

2008: Jochen Vogel


Aktionen

Information